Die Unziale prägte die Entwicklung abendländischer Schriftformen entscheidend. Unter dem Einfluss der Römischen Kursive wandelte sie sich zur Halbunziale, die spachtelförmige Serifen und Minuskelschriftcharakter aufweist. Viele heutige Antiqua-Kleinbuchstaben stammen aus dieser Entwicklung. Die Halbunziale nutzt keine Großbuchstaben und erreichte in Irland kalligraphische Vollendung mit dreieckigen Köpfen an Ober- und Unterlängen. Reich ornamentierte Initialen zierten die Texte. Durch Klostergründungen verbreitete sich die Insulare Halbunziale europaweit. Bedeutende Handschriften wie das Book of Kells entstanden in dieser Schrift.